- sibyllezion
Gottes Stimme hören- über bestätigende Zeichen. Eine Bibelstudie.

"Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir" (Johannes 10,27)
"Darum, wie der Heilige Geist spricht (Psalm 95,7-11): »Heute, wenn ihr seine Stimme hört, 8 so verstockt eure Herzen nicht, wie es geschah bei der Verbitterung am Tag der Versuchung in der Wüste, 9 wo mich eure Väter versuchten und prüften und hatten doch meine Werke gesehen 10 vierzig Jahre lang." (Hebräer 3,7 ff)
" Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe." (Joh. 14,26)
"Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist. " (Hebräer 10,15a)
"Über die Gaben des Geistes aber will ich euch, Brüder und Schwestern, nicht in Unwissenheit lassen. 2 Ihr wisst: Als ihr Heiden wart, zog es euch mit Macht zu den stummen Götzen. 3 Darum tue ich euch kund, dass niemand, der durch den Geist Gottes redet, sagt: Verflucht sei Jesus. Und niemand kann sagen: Jesus ist der Herr, außer durch den Heiligen Geist." (1. Korinther 12,1 ff)
"Gedenkt des Vorigen von alters her, denn ich bin Gott, und sonst keiner, ein Gott, dem nichts gleicht,der ich zuvor verkündige, was hernach kommen soll, und vorzeiten, was noch nicht geschehen ist, und der ich sage: Was ich beschlossen habe, geschieht, und alles, was ich mir vorgenommen habe, das tue ich. (Jesaja 46, 9 ff)
"Ich bin wie taub und höre nicht, und wie ein Stummer, der seinen Mund nicht auftut. 15 Ich muss sein wie einer, der nicht hört und keine Widerrede in seinem Munde hat. 16 Aber ich harre, HERR, auf dich; du, Herr, mein Gott, wirst antworten." (Ps.38,14)
"Jesus hat gesagt, dass selbst dumme Schafe seine Stimme klar hören und ihr folgen. Ihr seid mehr als dumme Schafe!" (David Pierce)
Meine lieben Freunde,
Ist es schwer, Jesus Stimme zu hören? Spricht er heutzutage nur noch durch die Bibel? Ist alles, was wir wahrnehmen, hören seine Stimme? Und warum klappt das dann mit dem Hinhören so schlecht?
Es ist der Traum, der Herzenswunsch eines jeden Christen, Jesu Stimme klar zu hören. Wie viel wäre einfacher mit einer Flatrate zum besten König der Könige? Aber wie erkennt man seine Stimme, und warum behaupten so viele, seine Stimme zu hören und treiben unendlichen Missbrauch damit? Warum gibt es, wenn es doch so einfach ist, so viele falsche Prophetien- und warum tun wir uns so schwer damit, die Geister zu scheiden?
Vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit jemanden über genau diese Fragen, und ich sagte: Es ist eigentlich ganz einfach, mit ihm zu reden.
Vor vielen Jahren war ich auf einem Seminar, in dem es darum ging, Gottes Stimme zu hören. Es waren 40 Teilnehmer auf einem christlichen Festival, die gespannt dem Referenten lauschten. Er eröffnete das Seminar mit einem klaren Statement: "Wenn ihr Gottes Stimme zuverlässig hören wollt, dann müsst ihr euch Zeit für ihn nehmen. Ihr könnt von einem allmächtigen Gott und König nicht erwarten, dass er euch zwischen Tür und Angel antwortet, wenn ihr ihm keine Zeit einräumt, wenn ihr ihn nicht kennen wollt, sondern nur verlangt, dass er eure Sachen für euch regelt. Gottes Stimme ist leise. Und er möchte Raum haben, um mit euch zu sprechen. " ("Sprotte", Freakstock 2005)
Nach dieser Ansage verließen von 40 eben noch hochmotivierten Christen (unvergessen!) 25 das Seminar und trollten sich enttäuscht, weil sie auf eine Instantlösung gehofft hatten.
Gott ist ein Gott, der Gemeinschaft sucht. Zusätzlich ist es unmöglich, dass sich der Vater, der Sohn und der Heilige Geist in ihrem Grundtenor unterscheiden. Warum? Weil sie eine heilige Einheit bilden. Jesus sagt, dass, wer ihn gesehen hat, den Vater gesehen hat:
" Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater. Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater?" (Johannes 14,9). Über den Heiligen Geist heißt es, dass er "uns an alles erinnert, was Jesus gesagt hat" (Joh 14,26). Sie widersprechen sich nicht. Niemals.
Was aber erfährt man über Gott?
Nun, Gott ist seit allen Zeiten ein Gott, der zu jenen gesprochen hat, deren "Herz ungeteilt ihm gehört" (2.Chronik 16,9). Wenn ich das Alte Testament lese, begegnet mir Gott als ausgesprochen interaktiv und verbindlich. Die Propheten fragten sich nicht, ob Gott gesprochen hatte, seine Weisungen waren klar. Mit Mose, David, Daniel, Jeremiah, Jesaja, Hesekiel, Noah- redete er deutlich (und in ganzen Sätzen!), weder verschlüsselt noch besonders mysteriös. Ja, noch mehr: Er bekräftigte sein Reden mit tatsächlichen Zeichen: "Und dies sei euch das Zeichen: Ihr werdet ein Kind finden, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend." (Lukas 2. 12)
"Und es wird geschehen, wenn sie selbst diesen beiden Zeichen nicht glauben und nicht auf deine Stimme hören, dann nimm vom Wasser des Nil und gieße es auf das trockene ⟨Land⟩! Dann wird das Wasser, das du aus dem Nil nehmen wirst, auf dem trockenen Land zu Blut werden." (2. Mose 4,9)
Ich habe lange darüber nachgedacht, warum es so kompliziert geworden ist, warum Zeichen heutzutage nahezu verpönt sind, habe viel gebetet und - Antwort erhalten.
Es gibt einige Bibelstellen, die Christen davon abhalten, an das Wirken und die tatsächliche Intervention Gottes zu glauben:
Es ist die Aussage, dass selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
Es ist die Aussage, dass wir nicht sehen, und Jesus doch lieben, und glauben, obwohl wir nicht sehen können- und es ist die Aussage, die im 1.Korinther 12 steht, dass nur derjenige "Jesus ist Herr!" sagen kann, der den Heiligen Geist hat.
Allen voran aber ist es die Stelle, in der Jesus diejenigen, die nach Zeichen und Wundern rufen, als ungläubig bezeichnet. Nun, er tut dies- vor ihnen stehend. Jeder konnte mit ihm reden, und jeder konnte ihn berühren. Jeder konnte in seinen Augen lesen, wer er war. Und immer noch, und immer noch zweifelten sie und wollten "Beweise".
Lasst uns einmal in die Stellen gehen, die ich genannt habe. Vielleicht ist das ein wenig Bibelarbeit heute, aber es ist die Grundlage für den praktischen Teil, über den ich in den nächsten Wochen schreiben will- und ohne biblische Grundlage, das vorweg- läuft da bei mir nix.
Ich beginne mit 1. Korinther 12,3 ff:
"Darum tue ich euch kund, dass niemand, der durch den Geist Gottes redet, sagt: Verflucht sei Jesus. Und niemand kann sagen: Jesus ist der Herr, außer durch den Heiligen Geist."
Als Paulus dies schrieb, implizierte die Aussage: "Jesus ist Herr!" ein Statement, das wir heute nur noch in Ländern in Reinkultur vorfinden, in denen Christen verfolgt werden und die Nachfolge Jesu unter Todesstrafe steht (Afghanistan ist ein aktuelles Beispiel unter der Herrschaft der Taliban): Wer zu Zeiten der Frühkirche sagte: "Jesus ist Herr!" sagte gleichzeitig, dass er sich nicht dem Gottesanspruch des römischen Kaisers beugen würde. Diese Aussage hatte eine solche, reale Konsequenz, dass nur derjenige, der tatsächlich Jesus liebte, sie treffen würde- denn die Folge war Folter, Steinigung- die Todesstrafe.
Die Juden auf der einen Seite, zu denen Paulus als Saulus zuallererst gehörte, verfolgten die Frühchristen und schleppten sie wegen Gotteslästerung vors hohe Gericht der Pharisäer. Die Römer forderten, dass sie abschwörten und dem Kaiser und den römischen Göttern huldigten. So ist auch der erste Teil der Aussage zu verstehen: "Deshalb tue ich euch kund, dass niemand, der im Geist Gottes redet, sagt: Fluch[3] über Jesus! " (1. Korinther 12,3). Diese Aussage wurde verlangt, wenn jemand sein Leben retten wollte. Paulus sagt, dass niemand, der wirklich den Heiligen Geist hat, der wirklich neugeboren ist, diese Aussage treffen kann, weil er (oder sie) Jesus als absolute Wahrheit erkannt hat. (vgl.: Kenneth E. Bailey: Paul through mediterrean eyes. Siehe Quellenangaben am Ende)
Was diese Stelle allerdings nicht sagt, ist, dass falsche Propheten, vorgebende Christen
( Wölfe in "Schafspelzen") diese Aussage nicht schlankerhand über die Lippen bringen können. Aussprechen- kann diesen Satz jeder, insbesondere dann, wenn keine Gefahr für das eine oder das andere Bekenntnis besteht. Wir alle leben in der westlichen Welt in Religionsfreiheit, und müssen uns Verfolgung nicht stellen. Für uns hat diese Aussage keine weitere Konsequenz als die des persönlichen Bekenntnisses zu unsrem Gott. Und selbst Paulus redet davon, dass Irrlehrer die Gemeinde verließen, von denen sie dachten, sie gehörten zu ihnen. Man kann vorgeben, etwas oder jemand zu sein, der man nicht ist.
Ein lieber Bruder sagte mal, dass er auf der Bibelschule gewesen sei, als er seinen Glauben an Gott längst verloren hatte. Er erzählte, dass er so vertraut mit all den Verhaltensregeln und der frommen Sprache war, dass niemand ihm abgekauft hätte, dass er den Glauben nicht hatte. Er konnte vorgeben, Christ zu sein, während er im tiefsten Inneren zutiefst an der Existenz Gottes zweifelte.
Wie geht das? Oh, es ist fromme Erziehung. Es ist der Verhaltenskodex, den wir uns auferlegen, der aber nichts über die wahre Herzenshaltung verrät. Und so ist es auch möglich, dass Irrlehrer mit frommen Phrasen tausende verführen. Ob sie selbst nur zutiefst zweifeln oder das Christentum für Geschäftemacherei mißbrauchen- das ist eine Sache zwischen Gott und ihnen. Aber alleine die Aussage, dass sie sich zu Jesus bekennen, ist so zuverlässig wie die der Zeugen Jehovas, für die Jesus der inkarnierte Erzengel Michael ist. Es ist also nicht ein Zeichen für die Unzuverlässigkeit, Gottes Stimme klar zu hören, sondern die Unzuverlässigkeit der Herzenshaltung, die falsche Prophetien ermöglicht. Denn..seine Schafe hören- SEINE Stimme, und können sie von allen falschen Stimmen unterscheiden. Zudem- wird das, was er sagt, niemals der Bibel widersprechen. Nein, die Prüfung der Echtheit ist so kompliziert- nicht.
Die zweite Stelle ist die Stelle, in der Jesus sagt, dass diejenigen "selig sind, die nicht sehen und doch glauben" Oft wird diese Stelle so verstanden, dass Jesus es besser findet, wenn wir in das Blaue hinein glauben, am besten ohne jemals Resultate, sprich, echte Veränderung zu sehen. Aber was dabei vergessen wird, ist, dass er Thomas ohne zu Zögern die Bitte nach diesem Zeichen der Vergewisserung gewährte. Er gewährte ihm, seine Hände zu berühren. Er gewährte ihm das Sehen in einer Situation, in der er wahrhaftig vor ihm stand. Wenn er dann sagt, dass er glaube, weil er sehe, tut er das in einer Situation face to face. Thomas wurde schon bestätigt, dass Jesus auferstanden war- von glaubwürdigen Freunden. Andere hatten ihn gesehen, also wirklich gesehen- nicht in einer Vision, sondern irdisch nach seiner Auferstehung. Und dennoch glaubte er immer noch nicht. Diese Situation ist mit der unsrigen nicht zu vergleichen- denn wir glauben grundsätzlich, ohne ihn zu sehen- weil er beim Vater ist, bis er zurückkommt. (Möge das bald sein).
Dass dies so ist, finden wir im 1. Petrusbrief:
Wenn Petrus dort schreibt (1. Petrus 8-9), dass wir Jesus lieben, ohne ihn zu sehen, und dass wir an ihn glauben, ohne ihn je gesehen zu haben, dann meint er das tatsächlich genau so.
Wir reden von einer Zeit der Niederschrift, in der es noch Augenzeugenberichte gab, Petrus selbst ist historisch belegt, er kannte Jesus. Er wendet sich an die, die ihn "nie gesehen haben". In Hochachtung, in Liebe. "Ihr glaubt an ihn, obwohl ihr ihn nie getroffen habt, seine Wunder nicht gesehen habt, seine Erscheinung nicht und seine Stimme nur im Geist hören könnt".
Was bei allen Stellen nicht gemeint ist, ist, dass wir nicht Zeichen fordern dürfen, wenn wir unsicher sind, wenn wir Bestätigung brauchen. Das ist nicht "sehen", das ist biblischer Glaube.
Warum?
Weil wir daran glauben, obwohl wir Jesus nicht sehen, nicht wahr? Wir glauben daran, dass Gott etwas auf dieser Welt verändert, wir bekennen damit seine Allmacht. Wir glauben daran, dass er sich nicht verändert hat. Wir glauben, dass er Zeichen schicken kann, die seine Aussage unterstreichen. Oder, um es kurz zu sagen: Wir glauben an seine Echtheit und Realität. Wir bekennen damit, dass wir, obwohl wir ihn nicht sehen, wir an die Wirksamkeit unsres Gebetes glauben, dass wir glauben, dass er uns hört. Wir glauben, dass er unsre Bitte nach Bestätigung gehört haben und wir unterstreichen es, indem wir nach diesem Zeichen Ausschau halten, und es annehmen, anstatt es als Zufall abzutun.
Das ist ein absolut biblisches Prinzip, Freunde, und nichts, was Gott beleidigt. Im Gegenteil: Wir finden eine Geschichte in 1. Samuel, in der der Prophet genervt ist von dieser Frömmelei, ein Zeichen Gottes abzulehnen:
"Weiter redete der HERR zu Ahas und sprach: 11 Erbitte ein Zeichen von dem HERRN, deinem Gott; erbitte es in der Tiefe oder droben in der Höhe! 12 Da antwortete Ahas: Ich will nichts erbitten, damit ich den HERRN nicht versuche! 13 Darauf sprach [Jesaja]: Höre doch, Haus David! Ist es euch nicht genug, dass ihr Menschen ermüdet, müsst ihr auch meinen Gott ermüden? 14 Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird ihm den Namen Immanuel geben. 15 Dickmilch und Wildhonig wird er essen, bis er versteht, das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen. 16 Denn ehe der Knabe versteht, das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen, wird das Land, vor dessen beiden Königen dir graut, verlassen sein." (Jesaja 7,10)
Funktioniert das denn?
Ja, tadellos. Natürlich funktioniert es. Es setzt aber voraus, dass wir vorher einen weiteren Schritt getan haben: Wir müssen Jesus von ganzem Herzen suchen, wir müssen uns nach seinem Weg statt unserem ausstrecken und bereit sein, seine Realität in unsere einbrechen zu lassen. Es ist erschütternd,wenn es wirklich passiert, es lässt den Boden unter den Füßen plötzlich nicht mehr so irdisch sein.
Und: Wir müssen beten. Und mit Antwort....rechnen. Wenn wir nur beten, bitten, um Klarheit zu erlangen, dann aber selbst nach der Lösung suchen, nehmen wir Gott die Möglichkeit, uns klar zu antworten. Nein, wer fragt, sollte mit einer Antwort rechnen, die unmissverständlich ist und reale, irdische Konsequenzen hat.
Es gibt einige Christen, die versuchen, verzweifelt zu vermitteln,wie man in die Herzensbeziehung mit Gott kommen kann, und viele versuchen es mit Teilen, mit Zeugnis und Appell.
Meine Erfahrung ist es, dass, umso klarer ich davon ausgehe, dass Gott real und unveränderlich in Kontrolle ist, er desto klarer in meinem Leben agiert. Umso weniger "hullu" ich um seine Existenz mache, desto realer wird er. Es funktioniert dann, wenn ich ihn suche und erwarte, dass er mir antwortet, wie er es immer getan hat; Als leise Stimme, als erweiterter Blick, mit echten Zeichen und mit echter, innerer und äußerer Veränderung. Mit Allegorien und indem er meinen Blick, mein ganzes Sein auf Situationen und bestimmte Menschen wendet. Es ist wie eine Aufforderung, involviert zu werden, innezuhalten, manchmal jedoch auch die Aufforderung, mich abzuwenden und zu gehen. Ob ich das dann tue oder nicht- ist meine freie Entscheidung. Aber antworten tut er immer. Wenn ich unsicher bin, bitte ich um Zeichen: "Herr, ich glaube, dass du das und das gesagt hast. Wenn du willst, dass wir....diesen Job annehmen... ich an dieser Sache dranbleibe...wenn du diesen Kontakt wirklich willst...dann: ...ruft heute noch jemand an und bestätigt das Bewerbungsgespräch--finde ich ein Wolkenherz, wenn ich rausgehe...dann wird mir genau das nochmal von außen bestätigt." Es funktioniert immer. Und da, wo die Antwort ausbleibt, gehe ich davon aus, dass er das ..einfach nicht will.
Vielleicht klingt das vielen zu praktisch, zu einfach.
Ich möchte euch etwas zu bedenken geben:
Diejenigen,die Gott erwählte, waren nie besonders gelehrt, besonders groß oder besonders heilig. Sie waren wie wir. Und sie haben nie aus eigener Kraft oder Autorität gehandelt, sondern sind Gott gehorsam gefolgt, so absurd seine Hinweise auch waren. Darf man das so sagen? Aber natürlich! Ich glaube, Jeremiah hat innerlich gestöhnt, als er die Order erhielt, sich einen Lendenschurz zu kaufen, diesen wochenlang in aller Öffentlichkeit zu tragen, bis er vor Dreck stand und ihn dann in einen Felsenritz zu stecken. Es war der Anfang einer Prophetie.
Und er selbst wurde zum Zeugnis der Botschaft, er wurde verwickelt in die Botschaft. Er lebte sie- er dachte sie nicht nur.
Wir haben einen lebendigen, realen, sprechenden Gott, das bekennen wir. Wir haben den Heiligen Geist, durch den wir mit ihm sprechen können, denn er ist unser Lehrer. Wir sind neugeboren in Jesus.
Der erste Schritt, um Gottes Stimme klar zu hören, ist, sein Wesen verstehen zu wollen. Der zweite ist, zu beten und Gebet nicht als Selbstgespräch, sondern Dialog zu verstehen. Der dritte Schritt ist es, Antworten auch wirklich zu erwarten, und dann zu tun, was Gott sagt- auch, wenn es unsren Alltag unterbricht.
Was indes nicht funktioniert, ist "ein bisschen Gott" Wenn wir ihn auf Abstand halten, weil seine Intervention in unser Leben zu Konsequenzen führen könnte, die unsre persönlichen Pläne stören, verhalten wir uns wie Bilbo, der von Gandalf auf eine Abenteuerreise geschickt werden sollte und der sich dann beschwerte, als Zwerge seine gemütliche Höhle zerlegten.
Und so schließe ich heute mit der folgenden Aussage:
Ich glaube, dass jeder Christ Jesu Stimme hört. Die Frage ist, ob wir sie als seine erkennen und ihr Raum geben. Warum glaube ich das? Nun, weil Jesus das gesagt hat. Ganz einfach. Und während viele über Wortbedeutungen streiten und über wörtliche Anwendung von Gesetzen- denke ich eben, dass es eine gute Idee ist, Jesus einfach beim Wort zu nehmen. Ihn glaubwürdig zu finden. Und zu tun, was vor uns schon so viele taten: Den Wegen folgen, die Gott seit jeher wählte, um sein Volk zu führen.
Dazu müssen wir eines lernen:
Nicht wir bestimmen, sondern er leitet. Nicht wir herrschen, sondern er. Und wir folgen ihm, wir rennen nicht voraus, spekulieren nicht und interpretieren nicht, was er uns sagt: Wir erkennen ihn als König, Freund, Retter und Gottesohn an. Und wir glauben- dass wir wirklich gerettet, geliebt und gewollt sind.
Damit schließe ich, und werde in den nächsten Kapiteln über Wege schreiben, in denen ich sein Reden erfahre.
Bitte macht euch eins bewusst: Ich halte Stückwerk. Aber was die Führung durch Jesus angeht, schließe ich mich ein wenig schmunzelnd Paulus an und sage: Schließlich habe auch ich den Geist. Also: Prüft alles, und behaltet das gute. Ich hoffe, einigen von euch hilft es weiter.
Mit Liebe und Segen,
Sibylle.
Quellen:
Bibelstellen: Die Heilige Schrift: Luther Übersetzung. Zitiert nach www.bibleserver.com
Kenneth E. Bailey (Hrsg:) Paul through mediterrean eyes. Cultural studies in 1. Corinthians. InterVarsity Press 2011.
Zitat David Pierce: In Person teaching, Radical Evangelism Leadership School New Zealand, Waikanaie, 2005.
Foto: Pixabay
Song: "Who can compare" Mary Kat Ehrenzeller.