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  • sibyllezion

Licht und Hoffnung in der Dunkelheit

Aktualisiert: 22. Dez. 2021







"Und ein Spross wird hervorgehen aus dem Stumpf Isais, und ein Schössling aus seinen Wurzeln wird Frucht bringen.
2 Und auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Kraft, der Geist der Erkenntnis und Furcht des HERRN;
3 und er wird sein Wohlgefallen haben an der Furcht des HERRN. (...)

(Jesaja 11, 1 ff, Elberfelder Übersetzung)


"Siehe, Gott ist meine Rettung, ich bin voller Vertrauen und fürchte mich nicht. Denn Jah, der HERR, ist meine Stärke und mein Loblied[2], und er ist mir zur Rettung geworden. –
3 Und mit Freuden werdet ihr Wasser schöpfen aus den Quellen der Rettung
4 und werdet an jenem Tage sprechen: Preist den HERRN, ruft seinen Namen aus, macht unter den Völkern seine Taten bekannt, verkündet[3], dass sein Name hoch erhaben ist!
5 Lobsingt dem HERRN, denn Herrliches[4] hat er getan! Das soll auf der ganzen Erde bekannt werden.
6 Jauchze und juble, Bewohnerin von Zion! Denn groß ist in deiner Mitte der Heilige Israels. (...)

(Jesaja 12,2; Elberfelder Übersetzung)


" Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen"

( Johannes 6,37, Elberfelder Übersetzung)




Meine lieben Freunde,


ich erwachte um 4:50 Uhr am zweiten Weihnachtsmorgen. Tiefer Frieden umhüllte mich, eine seltsame Abwesenheit von Schmerz und Kummer. "Es ist vorbei" hallte es in mir wider, als Erkenntnis vielleicht, als Trost bestimmt, wohlvertraut vernahm ich die Stimme dessen, der mein ganzes Herz hat.


Wir hatten eine wunderschöne Andachtszeit inmitten von Corona und Isolation letztes Jahr, als wir an Heilig Abend die Kerzen entzündeten und die Lukas-Weihnachtsgeschichte lasen. Mein Sohn war mit acht Jahren alt genug, um die "richtige" Weihnachtsgeschichte zu hören- vordem haben wir immer die Kinderbibel benutzt. Ich schloss mit den Worten: "Und seine Geburt machte die Menschen glücklich, er ist geboren, um uns Leben zu schenken."

Mein Sohn schaute mich an, mit diesem ernsten Blick, den er manchmal hat, und sagte: "Ich kenne jemanden, der sich nicht gefreut hat." "So, wer denn?" fragte ich gespannt.

"Die Schlange, Mama! Die Schlange hat sich nicht gefreut. Sie war außer sich vor Wut."


Es hinterließ mich zutiefst gerührt. Ja, dieses Kind versteht die Geschichte, den Epos, die Dunkelheit, die nicht aus Gott stammt und doch spürbar um uns herum ist.


Wie zum Beweis kam nur wenige Minuten später die Nachricht, dass bei meiner Mutter, die tapfer gegen ihre Coronainfektion angekämpft hatte, Organversagen einsetzte. Warten begann. Warten auf den Tod. Der Käse in den Raclette Pfännchen wurde zu einer obligatorischen Handlung, lag schwer im Magen.

Noch am Morgen dachten wir, dass sie sich scheinbar erholte, ein letzter Weihnachtsgruß erreichte uns- mit Kusshand und einem "Frohe Weihnachten", doch der transparente Glanz auf ihrem Gesicht, die Schwäche in ihrer Stimme hinterließen Zweifel. Frieden. Wenn ich ein Bild des letzten Eindruckes beschreiben sollte, dann ist es Frieden. Tage, Nächte hatte ich für genau das gebetet: Frieden für eine wunderbare, starke, selbstlose, unendlich liebende Frau. Als Jesus mich weckte, wurde die dringlichste Frage beantwortet: Ist sie bei dir? Ja. Der Frieden, der den Verstand übersteigt, den vermag nur er zu geben.


Weihnachten. Es ist ein unfassbar vielschichtiges Fest. Ich weiß nicht, wie es deinem Herzen so kurz vor Heilig Abend geht. Nicht alle von uns feiern im Kreis ihrer Familien. Ich hoffe für dich, dass du voller inniger Freude bist, liebevoll Geschenke ausgesucht hast, dich auf die Weihnachtstage freust wie ein kleines Kind. Aber vielleicht- ist es dieses Jahr nicht so. Vielleicht fühlst du dich allein - oder noch schlimmer: Du bist es vielleicht. Vielleicht ist deine Ehe gescheitert. Oder du versuchst, die Fassade aufrecht zu erhalten, während der Sand im Getriebe gewaltig knirscht. Vielleicht hast du kürzlich jemanden verloren, den du liebtest. Vielleicht schmerzt dein Herz, weil du deinen Kindern nicht die Geschenke bieten kannst, die sie sich so sehr wünschen. Vielleicht siehst du den Familientreffen mit Magenschmerzen und innerer Anspannung entgegen, weil sie dich immer mit Leere hinterlassen, einem Gefühl des Falsch-Seins, Konflikt und Streit.


Weihnachten. Die Erwartungen sind hoch. Der gesellschaftliche Druck fühlbar. Und ja, wir wünschen uns dieses kleine Stückchen Eden, sehnsuchtsvoll wie einstmals die Kinder, die vor der Türe des Weihnachtszimmers aufgeregt warteten.


John Eldredge sagt in "All things new", dass sein Sohn nach dem zweiten Tod eines engen Freundes ihn ansah und mit Leere und Verzweiflung sagte: "Weißt du, was uns am Ende bleibt, ist nur Jesus."


Ja, sage ich: Das stimmt. Jesus, der vor mehr als 2000 Jahren in Bethlehem geboren wurde. Vorausgesagt und sehnsüchtig erwartet über Jahrhunderte. Gott wird Mensch und in Jesus für uns greifbar. "Wer ist Gott? Wie ist Gott?"

Nun, betrachten wir diesen Reis, der emporsproß für uns. SO ist Gott. Wie er.

Generationen haben sich gefragt, wie er sein würde, der Messias. Hatten ihn nicht gesehen. Für sie war der Weg der Vergebung und Gnade nicht offen. Wir, wir leben in Erinnerung an das, was für uns gegeben wurde. In Jesu Geburt und Kreuzestod, in seiner Auferstehung und unsrer Versöhnung mit Gott durch ihn, wenn wir sie nur wollen.

Doch auch wir warten. Sehnsüchtig, seit Jahrhunderten. Wie wird es sein, die Errichtung seines Königreiches? Wie wird es sein, in einer voll versöhnten Welt mit ihm zu leben? Wie wird es sein, wenn "alle Dinge neu" sind? Wir erwarten seine Wiederkehr, erhoffen sie, erflehen sie, und längst schon erscheint sie uns wie eine Legende, die seit Generationen erzählt wird. Nein, eilig hat es Gott nicht.

Die gute Nachricht ist: Es ist keine Legende, es ist keine Prophetie. Es ist ein Versprechen.


Manchmal, wenn die Schlange außer sich ist über die Geburt und den Sieg Jesu, bleibt als einzige Hoffnung das Versprechen, gerettet zu sein. In ihm. Manchmal - bleibt nur Jesus.


Wenn du dich so fühlst, als wären die Weihnachtsfeiertage ein Damokles-Schwert, gehe zum Stall. Höre die Engel rufen, dass du dich nicht fürchten sollst. Erfahre, dass du gesehen bist. Und lade Jesus ein, dein Herz zur Weihnachtskrippe zu machen. Er wird kommen. Mit seinem Frieden, der den Verstand übersteigt. Und mit der Freude, die dir keiner rauben kann: Die Freude, im Buch des Lebens verzeichnet zu sein. Die Freude, ihn Freund nennen zu dürfen. Und dem Versprechen, auf dass du zugehst: Der Tag, an dem alles wiederhergestellt wird. Und die Erde in neuem Glanz erstrahlt. Möge diese Weihnachtsfreude dein ganzes Wesen erfassen und du im Licht der Kerzen deinem Herrn begegnen.


Und allen, allen meinen Geschwistern weit und nah, wünsche ich, dass Weihnachten ein Fest der Liebe, ein Fest Agapes wird. Weihnachten erstrahlen die Kerzen auf der ganzen Welt- und erhellen die Herzen aller, die in Dunkelheit sind. Uns ist heute der Heiland geboren. Der Friedefürst. Der Retter. Der Heiler. Das Licht der Welt ist unter uns.


Frohe, gesegnete Weihnachten!!


Sibylle


Quellenangabe:

Bibel: revidierte Elberfelder Übersetzung, Stellen wie angegeben, zitiert nach www.bibleserver.com.

Bezug auf John Eldredge: John Eldredge: All things new. Heaven, Earth and the restoration of everything you love, Thomas Nelson, 2017, Seite 55. ( indirektes Zitat, Dialog Sam & John Eldredge, ebd.)


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