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Unser Erbe in Christus Teil 4/4-letzter Artikel von Zionstochter.






"14 Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, 15 von dem jedes Geschlecht im Himmel und auf Erden seinen Namen hat,[1] 16 dass er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, gestärkt zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen, 17 dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne. Und ihr seid in der Liebe eingewurzelt und gegründet, 18 damit ihr mit allen Heiligen begreifen könnt, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist, 19 auch die Liebe Christi erkennen könnt, die alle Erkenntnis übertrifft, damit ihr erfüllt werdet, bis ihr die ganze Fülle Gottes erlangt habt. 20 Dem aber, der überschwänglich tun kann über alles hinaus, was wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die in uns wirkt, 21 dem sei Ehre in der Gemeinde und in Christus Jesus durch alle Geschlechter von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen." ( Epheser 3,14ff) 



Faszination Definition: "anziehende, fesselnde Wirkung; bezaubernde Ausstrahlung, Anziehungskraft"


Meine lieben Freunde, liebe Follower,


vor vielen Jahren feierte ich mit meinem Mann meinen 37. Geburtstag in einer Southern Rock Bar in Nashville/USA.


Kurz zuvor waren wir durch die "Country Hall of Fame" gewandert, nachdem wir in europäischer Manier die Augenbrauen hätten nicht höher ziehen können, als wir das Schild an der Tür lasen: "No food. No alcohol. No weapons."


Keine Waffen!

Es machte uns erneut bewusst, dass in dieser berühmten, für amerikanische Verhältnisse nicht einmal sonderlich großen Musikerstadt die Seitenstraßen eher zu meiden waren, dass es nicht sicher war auf den Straßen.


Die kleine Bar war nicht sonderlich gefüllt. Auf der Bühne spielte sich eine Rockband die Seele aus dem Leib. Sie waren gut- wirklich gut- tolle Musiker, die ihr Handwerk verstanden.


Allein, ich fühlte mich an diese Filmszenen erinnert, die so viele Musikfilme einleiten:

Die Band spielt, das Publikum jedoch könnte nicht desinteressierter sein. Sie waren da, um Bier zu trinken, Freunde zu treffen, die Kellnerinnen polierten die Gläser hinter dem Tresen- und die Band ...gab ihr Bestes, dankbar für jeden, der länger als ein paar Minuten zuhörte. Es war ihr Job, zu spielen. Aber ich denke, es war auch mehr:


Es war der heimliche Wunsch, in ihrer Kreativität gesehen zu werden. Die stumme Hoffnung, dass irgendein Talentscout sie sehen würde- einer von den großen, von denen, die was rocken können, weil die kleinen Indie-Labels zwar vielleicht veröffentlichen, aber die Musikszene total übernommen ist von den Majors, von den riesigen Konzernen, die den Markt bestimmen, die darüber entscheiden, was hip ist und was nicht, die Themen, Texte, Melodien gleichschalten und mit horrendem Geldeinsatz einzelne Bands promoten, die dann am Ende aber eine Sache oft verlieren:


Ihre Einzigartigkeit. Ihren ganz besonderer Klang. Ihre Ecken und Kanten. Ihre Spielfreude, ihre Kreativität...ihr Herz.


Denn sobald sie gefunden werden, werden sie instrumentalisiert, vermarktet und glattgebügelt auf die Ansprüche und Begehrlichkeiten des Marktes hin- eingekauft und als Produkt vermarktet. Gleichgeschaltete Marionetten auf Bühnen- austauschbar, sich selbst entfremdet, und mit Bedauern stellen die Fans der ersten Stunde fest:


Der Wechsel zum Major-Label hat die Seele der Musik gekillt.


Viele derer, die sich dem nicht unterwerfen wollen, bleiben ungesehen. Ich weiß nicht, ob diese kleine, so verflixt gute Southern Rock Band nach 12 Jahren überhaupt noch auftritt, oder ob die Kerle mit einem wehmütig-resignierten Blick aus dem Fenster des Büros starren, in dem sie nun 9 to 5 arbeiten. Ab und an den Bass aus der Wandhalterung ziehen und merken, dass alleine spielen halt einfach nicht dasselbe ist.


Wisst ihr: Gottes Liebe lässt sich nicht glattbügeln, vermarkten und uniform auf den Markt werfen. Sie lässt sich nicht in große Megaevents pressen, und sein Geist, der Heilige Geist- er lässt sich nicht von einigen wenigen Geldbonzen vorschreiben, wo er wirkt, wie er wirkt, wie er ist.


Gott lässt sich nicht vermarkten.


Die, die es versuchen, zahlen einen hohen Preis: Sie enden in der Illusion des Erfolges, werden zu Produkten des Christian business, erfüllen die Vorgaben ihrer profitorientierten Verlage und Großkonzerne, und haben abzuliefern. Was nicht passt, wird passend gemacht. Was zu kantig ist, wird abgeschliffen, weil es die Masse nicht erreicht, nicht hören will, die Kassen nicht füllt.


Und man sieht es ihnen an.

Sie verlieren über Zeit die Wärme in den Augen, das einzigartige Strahlen, das sie ausmachte. Ihre Botschaft flacht ab und wird austauschbar gegen tausend andere.

Und der Heilige Geist?

Er zieht sich betrübt zurück. Was bleibt, ist der Mensch.


Und dennoch zieht uns dieser Traum:

Der Traum, die Herzen vieler zu erreichen mit unserer eigenen Faszination, unserem eigenen Lied, geschrieben in ein lebendiges Herz. Der Traum, dass sich um uns jene sammeln mögen, die denselben Traum haben, die sich wiedererkennen in dem Lied, das wir singen.


Ich habe jetzt drei Jahre lang gesungen. Vor einem Publikum, das lieber Freunde treffen wollte, lieber diskutieren und streiten wollte, das sich beschwerte, dass die Musik meiner Seele, mein eigener Lobpreis zu laut, zu kompliziert, zu lang, zu rockig, zu ungebügelt, zu konfrontierend sei. Die Wahrheit zu krass, die Liebe zu weich, die Kritik zu lieblos. Nicht Major genug. Nicht Radiotauglich genug.


Handgemachte, Indie-Label Artikel.


Heute verlasse ich nach drei Jahren die Bühne, und blicke zurück auf die Playlist.

Ich sehe noch unendlich viele Aspekte, die man vertiefen könnte. Ich sehe noch viele, viele faszinierende, mitnehmende Wahrheiten und so viele vergrabene Perlen in der Bibel. Eine ewige Quelle der Inspiration, eine nie versiegende Geschichte geschrieben vom Autor aller Autoren.


Aber ich habe etwas verstanden, was mir wehtut, ja. Was mich in Trauer zurücklässt, ja:


Diese Faszination für Jesus- man kann sie nicht teilen.


Eine Freundin von mir ist Clownin. Sie sagte neulich:

"Bille, manchmal beginne ich mein Programm mit Seifenblasen. Wenn ich darauf achte, dass andere die Seifenblasen genauso toll finden wie ich, dann funktioniert es nicht. Ich selbst muss mich in dem Spiel mit den Seifenblasen total verlieren, und vielleicht kann das, was mich zum Staunen bringt, einen anderen mitnehmen."


Meine Seifenblasen, wisst ihr- sie sind veröffentlicht. Sie wurden geschrieben mit Liebe, mit Faszination für das, was Jesus mir zeigte, sie waren meine Augenblicke mit ihm. Wenn ich mich in diesen Zeiten ihm näherte, näherte er sich mir, zeigte mir mehr von sich, zog mich näher an sein Herz. Ich erkannte schillernde Facetten von ihm, die so schön waren, dass ich jauchzte. Ich erkannte Zerbrechlichkeit von Augenblicken, Gefahren und Bewahrung, Einzigartigkeit und Sanftheit.


Aber über allem erkannte ich eines: All das, was ich schrieb, ist ein Zeichen, ein Zeugnis seiner Liebe in mir. Meine Geschichte ist verwoben mit Christus. Er ist meine Hoffnung, meine Liebe, meine Faszination.


Ich möchte dieses wunderschöne Geschenk seiner Nähe nicht bewerten lassen. Ich möchte meine Artikel nicht ändern, um eine größere Zielgruppe mit dem zu versorgen, was ihnen als belanglose Hintergrundmusik die Autofahrt versüßt. Ich will es keiner Zielgruppe recht machen, um besser zu verkaufen zu sein, sondern ich will mein Lied für ihn singen.


Was ich möchte, ist Menschen treffen, die dasselbe tiefe Lied spielen. Die Freude haben an handgemachter Rockmusik. Die nicht aufhören können, über Gottes unfassbare Größe nachzudenken. Die genauso innig beten, die genauso weggefegt sind in seiner Liebe, und die ihn nicht und niemals zu einem Produkt werden lassen wollen.


Und so schließe ich, und verlasse die Bühne.

Ich danke jenen, die mich haben wissen lassen, selten, was sie berührte. Die nicht Stil, Meinungsgleichheit und Artikelaufbau bewerteten, sondern die sich wegtragen und verändern ließen.


Ich danke jenen, die im Lärm innehielten, um mir zuzuhören.


Und wenn ihr die seid, die darin Halt fanden, neue Richtung- ihr könnt euch ja melden. Vielleicht beten wir einmal die Woche zusammen. Vielleicht teilen wir Gedanken und vor allem Herzen miteinander.


Machts gut.

Gott ruft mich zu neuen Ufern.

Und weg von einer Bühne, die offensichtlich- nicht meine ist.



Die Zionstochter Seite bei Facebook bleibt aktiv. Von Zeit zu Zeit werde ich etwas teilen.

Die Website bleibt online. Vielleicht erscheinen hier weiter Artikel. aber um sie zu lesen, folgt bitte der Website- sie werden auf Facebook nicht mehr geteilt.


Doch für jetzt- sage ich nach drei Jahren Farewell.


Findet euer Lied. Und singt es.


Sibylle/Zionstochter.




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